Kunst-/Modeinstallation von
Sabine Kaipainen und Künstlern aus Zentralasien
Von Würmern zu Ikats:
die magische Entwicklung
zentralasiatischer Textilien
„Von Würmern zu Ikats: die magische Entwicklung zentralasiatischer Textilien“:
Eine Zusammenarbeit von Sabine Kaipainen, professionelle Modedesignerin aus der Schweiz mit Dilyara Kaipova, berühmte Künstlerin aus Usbekistan und Nadja Zdravkova, Kennerin zentralasiatischer Kunst und Traditionen.
- Kurzvideos zu Ikatproduktion in Zentralasien
- Fashion Show
- Präsentation weiterer künstlerischer Werke
- Kurzvortrag zu Ikats aus Zentralasien
Nadezhda Zdravkova - Kuratorin
Zur Geschichte:
Die zentralasiatischen Länder, ihre nicht materielles kulturelles Erbe und ijhre Traditionen, sind wenig bekannt in der Schweiz. Kaum jemand könnte sofort auf die Frage antworten, wo sich Tadschikistan auf der Weltkarte befindet, und nur ganz wenige Schweizerinnen und Schweizer wissen Bescheid über die Kultur und Kunstszene in diesen Ländern. Ein Grund dafür ist, dass die fünf Ländern, welche die Region „Zentralasien“ repräsentieren (Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Kasachstan) für eine lange Zeit für Europäer nicht zugänglich waren, weil diese Länder ein Teil der Sowjetunion waren. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sind in den meisten dieser Länder Unruhen und Kriege entstanden, deshalb ist diese Region bis heute ein wenig bekanntes Reiseziel für Schweizerinnen und Schweizer.
Seit der Antike prägen die Seidenproduktions- und -Verarbeitungstraditionen Usbekistans, Tadschikistans, Afghanistans und Irans die zentralasiatische Region und machen diese Ländern zu einem Bestandteil der „Großen Seidenstraße“. Die Seidenweberei blieb im Laufe der Jahrhunderte ein wichtiger Bestandteil der lokalen Wirtschaft. Wunderschöne Seidenstoffe aus Zentralasien wurden über die Seidenstrasse bis nach Venedig gebracht und bildeten unter anderem einen der Gründe des ökonomischen Zerfalls des Römischen Reiches.
Seide ist nach wie vor das Markenzeichen vieler zeitgenössischer einheimischer Designer und Modemarken in Zentralasien. Sie verwenden zentralasiatischen IKAT, ein einzigartiges Textil, das durch Färben der Fäden vor dem Weben gemustert wird. Die traditionelle Produktion von tadschikischem IKAT wurde in Dezember 2023 in die Liste des immateriellen Erbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.
Vortrag:
Vortrag und Kurzfilmvorführung vonNadja Zdravkova geben einen ersten Einblick - in die Welt der traditioneller Seiden- und Ikatproduktion Zentralasiens, in die Kunstszene und in die traditionelle Lebensweise der Leute Zentralasiens. Bedeutungen und Tragweise von traditionellen Mustern auf Zentralasien Ikats werden gezeigt, Stoffe präsentiert, die viele Stufen der Handproduktion von Ikats gezeigt und erklärt, der historisches Hintergrund und die Verbindung von Seide aus Zentralasien mit Europa werden dargestellt.
Ikat textilien und Kunstobjekte: Dikyara Kaipova
Einerseits werden traditionelle Ikats mit alten Mustern im Kunstprojekt benutzt und gezeigt, andererseits lässt die usbekische Künstlerin, Dilyara Kaipova, in ihren Werken jahrhundertealten Traditionen wieder aufleben, um dieses Medium für aktuelle soziokulturelle und ökologische Probleme der Region und ihrer postmodernen Geschichte relevant zu machen. Kaipovas Praxis ist an der Schnittstelle zwischen volkstümlichen Handwerkstraditionen und Zeitgenossenschaft angesiedelt. Die Künstlerin entwirft originelle Muster und produziert ihre Ikat-Stoffe in Zusammenarbeit mit traditionellen Meistern. Sie beschafft und verwendet auch Vintage-Stoffe und Stickereien – lokale Stoffe aus der Sowjetzeit und „naive“ hausgemachte Stickereien
Fashion:
Eine moderne Kunst/Modeschaukonzept und Interpretation mit Ikats aus Zentralasien wird seitens der Schweizerischen Künstlerin Sabine Kaipainen dargestellt.
Kurzbiografien der Mitwirkenden:
Sabine Kaipainen ist eine professionelle Musikerin und Modedesignerin aus der Schweiz. Inspiration findet sie in der Kunst Ausstellungen, die Straße und ihre Fantasie. Sabine Kaipainen fertigt ausschließlich Unikate. Ihre Werke waren in internationalen Ausstellungen zu sehen. Aktuell ist das Werk „Der Grosse Mantel“, im KKThun ausgestellt.
Dilyara Kaipova wurde 1967 in Taschkent, Usbekistan, geboren. 1990 schloss sie ihr Studium an der Abteilung für dekorative Kunst des Pavel Benkov Republican College of Art ab. Von 1998 bis 2012 arbeitete Kaipova als Bühnenbildnerin am Usbekischen Staatlichen Musiktheater Mukimi. Von 2012 bis 2015 arbeitete sie als künstlerische Leiterin und Puppenspielerin am Bildungstheater des Staatlichen Instituts für Kunst und Kultur Usbekistans. Kaipova ist auch im Bereich der grafischen Kunst tätig. In den letzten Jahren hat sie ihre kreative Arbeit auf Textilprojekte ausgeweitet, deren Schwerpunkt auf der Anwendung traditioneller usbekischer Muster und deren Kombination mit zeitgenössischen Motiven liegt.
Dilyara arbeitet mit usbekischen Textilien und lässt ihre jahrhundertealten Traditionen wieder aufleben, um dieses Medium für aktuelle soziokulturelle und ökologische Probleme der Region und ihrer postmodernen Geschichte relevant zu machen. Kaipovas Praxis ist an der Schnittstelle zwischen volkstümlichen Handwerkstraditionen und Zeitgenossenschaft angesiedelt. Die Künstlerin entwirft originelle Muster und produziert ihre Ikat-Stoffe in Zusammenarbeit mit traditionellen Meistern. Sie beschafft und verwendet auch Vintage-Stoffe und Stickereien – lokale Stoffe aus der Sowjetzeit und „naive“ hausgemachte Stickereien. Kaipovas Textilarbeiten wurden erstmals 2016 in Taschkent gezeigt und seitdem in Ausstellungen in Kirgisistan, Russland, Georgien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gezeigt. Kaipovas Arbeiten sind in den folgenden Museumssammlungen enthalten: State Tbilisi Museum of Silk, Textile Museum at Georgetown, DC; Königliches Museum von Ontario, Kanada; RISD Museum of Art, Johnson Museum of Art an der Cornell University, MAKK Museum und Stedelijk Museum, Amsterdam.
Nadja Zdravkova wurde in 1983 in Bulgarien geboren und arbeitet mit Künstlern in Zentralasien in den letzten 14 Jahre in internationalen Projekten zum Schutz des immateriellen Kulturerbes von UNESCO und der EU speziell in Tadschikistan, Usbekistan, Kazakhstan, Iran und Afghanistan.
Voranmeldung zur Vernissage direkt an Sabine Kaipainen
kaipainen@musicapoetica.ch oder 033 222 72 02
Veranstaltungs Informationen | |
---|---|
Datum | 15.03.2024 - 18:00 bis 21:00 Uhr |
Saal | Lachensaal |
Kategorie | Ausstellung |